IT Zertifikate sind ein Aushängeschild für jeden angehenden oder bereits seit längeren Jahren berufstätigen Systemadministratoren. Mit solchen Zertifikaten zeigt man, das man fundiertes Fachwissen mit den jeweiligen IT Produkten oder IT Bereichen hat.
Doch welche Zertifikate sind sinnvoll und wo sollten vor allem Berufseinsteiger und Auszubildende während oder nach ihrer Ausbildung eine Prüfung ablegen?
Bei der Auswahl an möglichen Schulungen und Zertifikaten kann man zu Beginn schon einmal den Überblick verlieren. Vor allem, wenn man sich noch nicht auf ein Produkt spezialisieren möchte oder kann.
Auch für Unternehmen ist es immer wichtiger Fachpersonal mit der jeweiligen Kompetenz zu haben. Für bestimmte Partnerprogramme ist sogar eine gewisse Anzahl an Mitarbeiter mit IT Zertifizierungen notwendig.
Zertifikate für Berufseinsteiger
Wer sich aktuell in einer Ausbildung oder noch am Anfang seines Berufslebens als Systemadministrator befindet, sollte sich für den Anfang einmal die CompTIA Zertifizierungen ansehen.
Die CompTIA A+ Zertifizierung setzt IT technisches Grundwissen voraus. In dieser Prüfung geht es um generelle Hardware und Software Supportfälle, so wie das Grundwissen zu Netzwerkstrukturen und Betriebssystemen(nicht nur Windows)
Hier geht es also um einfache Fragen wie, was der POST ist oder welche wesentlichen Unterschiede bzw. Vorteile ein 64-Bit Betriebssystem gegenüber einem 32-Bit Betriebssystem hat.
Natürlich kommen in solch einer Prüfung auch spezifische Fragen zu Windows, Linux, Mac und Co. dran. Der Hauptteil dieser Prüfung besteht jedoch aus Fragen zu allgemeinen IT Technischen Fachwissen.
Wer also Prüfungsangst hat oder sich einfach einmal an eine Zertifizierung wagen möchte, ist mit der CompTIA A+ auf dem richtigen Weg.
Neben der A+ Zertifizierung gibt es von CompTIA auch noch die Network+ und Security+ Prüfungen, welche Fachwissen aus den Bereichen Netzwerk und Sicherheit abfragen.
Für den Einstieg hat man also schon einmal die Auswahl an 3 Zertifizierungen.
MCP, MCSA, CCNA, LPIC.
Wer sich etwas genauer Spezialisieren möchte, kann z.b. die Microsoft Prüfungen zum MCP(Microsoft Certified Professional) bzw. MCSA (Microsoft Certified Solution Associate) ablegen.
Die Microsoft Prüfungen unterscheiden immer nach Produkttyp. Es gibt Zertifizierungen für die Windows Client und Server Produktsparten als auch für Azure Cloud, Dynamics Nav, SQL und weiteren Microsoft Anwendungen.
Die Prüfungen für solch eine Zertifizierung sind aber meist in kleinere Zwischenprüfungen unterteilt. So muss man zum Beispiel für eine Windows Server 2016 MCSA Zertifizierung gleich 3 Prüfungen bestehen.
Es werden bei der Server Prüfung unter anderem Features wie NPS Server oder LB-Cluster abgefragt. Ein weiterer Bestandteil solcher Prüfungen sind auch immer wieder Hands On Fragen, wo man in einer Demo Umgebung bestimmte Vorgänge durchführen muss.
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Für Netzwerk versierte Administratoren im Cisco Umfeld wären die CCNA (Cisco Certified Network Associate) bzw. CCNP Prüfungen interessant.
In diesen Prüfungen geht es im fundierte Netzwerkkenntnisse wie Paketverläufe, OSI Schichten, VLANs, Routingprozesse, Handshakes, FC und vieles mehr. Wer also auf dem Gebiet Netzwerkadministration unterwegs ist, sollte sich diese Prüfungen einmal ansehen.
Für die Linux Administratoren gibt es die LPIC Zertifizierungen, angefangen bei der LPIC-1 Zertifizierung.
Diese Prüfungen richten sich ganz klar an Linux Admins mit fundierten Kenntnissen in der Systemarchitektur, Consolen und Gui Verwaltung, Paketmanager so wie die Sicherheitsberechtigungen.
Diese Zertifizierung bildet sich auch wieder aus 2 Prüfungen(LPI101+LPI102)
Schulungs-, Prüfungscentren und die Kosten
Hat man sich nun auf eine Zertifizierung festgelegt, geht es nun an das Ablegen einer Prüfung zum erhalte dieser Zertifikate.
Hier gibt es 2 Möglichkeiten.
- Variante 1: Besuch eines Trainings Centers
- Variante 2: Selbststudium und ablegen der Prüfung bei einem externen Test-center
Für kleinere Einzelprüfungen wie z.b. eine Windows 10 MCP Prüfung, kann man sich mittels Büchern und den offiziellen Trainingsunterlagen von Microsoft auch im Selbststudium auf die Prüfung vorbereiten.
Die Prüfung kann dann in einem der vielen Test Centren abgelegt werden. Für Microsoft Prüfungen wären das die Pearson VUE Test Center.
Vor Ort kommt man dann in einem Raum mit PC und legt dort über ein internes Portal seine Prüfung ab. Nachdem alle Fragen beantwortet wurden, gibt es auch direkt das Ergebnis.
Leider ist es nicht möglich zu sehen, welche der Fragen man falsch beantwortet hat.
Der Preis für solch eine Microsoft Einzelprüfung liegt aktuell bei 165 EUR zzgl. MwSt.
Wer allerdings eine MCSA Zertifizierung machen möchte, dem empfiehlt sich doch eher der Besuch eines Trainingscenters.
Ich selbst war auf einem dieser einwöchigen Trainings-Centren und kann dies nur jedem empfehlen. Man wird täglich mit vielen Infos voll gepumpt und hat auch Zeit diese direkt Umzusetzen, um sich praktisches Know How anzueignen.
Natürlich haben diese Trainings-Centren auch ihren Preis. Zwischen 4.000 EUR bis 7.500 EUR muss man hier für eine gute Schulung in die Hand nehmen. Die Prüfungen werden dann auch direkt vor Ort durchgeführt und sind im Schulungspreis enthalten.
Wer ernsthaft über den Besuch eines solchen Trainings-Centers nachdenkt, sollte sich vor ab bei den Anbietern einmal informieren und Angebote einholen. Meist kann man auch noch einen kostenlosen „Second Shot“ raus holen, also eine kostenfreie bzw. preis reduzierte Wiederholung bei nicht bestehen einer Prüfung.
Braindumps und Übungs-examen.
Es gibt im Internet auch Anbieter, die sogenannte Braindumps und volle Übungs-Examen mit Prüfungsfragen anbieten. Solche Anbieter sind zwar nicht verboten, aber dennoch nicht gerne gesehen.
Hierüber lassen sich Online oder per Software, komplette Prüfungsfragen mit Hilfestellungen und den richtigen Antworten erwerben, um sich auf die Prüfungen vorzubereiten.
Solche Produkte können zwar auf die Prüfung vorbereiten, aber bestehen muss man diese immer noch alleine. Und niemand weiß ,ob nicht bereits morgen die Prüfungsfragen komplett ausgetauscht wurden oder durch praktische Übungen ersetzt wurden.
Hiervon kann man also nur abraten.
Einem selbst erleichtert es vielleicht die ein oder anderen Zertifikate zu erwerben, aber das fachliche Wissen bleibt bei solchen Braindumps außen vor.
Man sollte sich auch selbst fragen, was einem ein Zertifikat bringt, wenn man eines Tages mal gebeten wird ein NPS Server für die Sicherheit des lokalen Netzwerkes einzurichten und man dieses Thema nur theoretisch mal kurz in einer Frage gesehen hat.
Teilnehmer einer Schulung haben hier ganz klare Vorteile was das Fachwissen angeht. Denn genau diese Themen werden in einer Schulung auch mittels Hands on Mentalität gezeigt und geübt.
Die Möglichkeiten zur Weiterbildung und Zertifizierung sind heute größer denn je.
Sinnvoll ist hier also ganz klar eine Zielsetzung in welche Produkte und Bereiche man sich weiterbilden und Zertifizieren möchte.
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