In unserer heutigen Gesellschaft, die von Schnelligkeit, Bequemlichkeit und ständigem Wandel geprägt ist, neigen viele von uns dazu, sich auf das Bekannte und Vertraute zu verlassen. Diese Bequemlichkeit hat jedoch oft einen hohen Preis, besonders wenn es um Finanzen geht.

Immer wieder zeigt sich, dass Kunden, die sich nicht regelmäßig umsehen und vergleichen, bei Banken, Versicherungen und anderen Anbietern in vielerlei Hinsicht benachteiligt werden. In diesem Artikel werden wir beleuchten, warum „Wer bequem ist, wird bestraft“ gerade in der Finanzwelt oft zutrifft, welche Fallstricke lauern und warum ein Wechsel oder Vergleich mit anderen Anbietern oft lohnenswert ist.

Der Mythos der Treue: Bestandskunden werden abgestraft

Die Idee, dass Treue und Beständigkeit belohnt werden sollten, ist in vielen Aspekten unseres Lebens verankert. Leider zeigt sich in der Finanzbranche oft ein anderes Bild. Bestandskunden, die jahrelang einer Bank oder Versicherung die Treue halten, erhalten häufig nicht die besten Angebote. Statt Belohnungen winken ihnen oft unvorteilhafte Preise, weniger attraktive Konditionen und Angebote, die nicht mit denjenigen für Neukunden mithalten können.

Ein Beispiel hierfür sind die Zinssätze für Bankeinlagen wie Tagesgeldkonten. Viele Banken und insbesondere Volksbanken nutzen die aktuelle Niedrigzinsphase aus, um den Kunden nur minimale Zinsen auf ihre Einlagen zu zahlen. Bestandskunden, die es versäumen, die Zinssätze regelmäßig zu vergleichen und gegebenenfalls zu wechseln, stehen somit auf der Verliererseite.

Der Wert des Vergleichens und Wechselns

Angesichts dieser Praxis wird deutlich, wie wichtig es ist, sich nicht auf die Bequemlichkeit zu verlassen, sondern aktiv zu werden. Ein regelmäßiger Vergleich von Angeboten und ein möglicher Wechsel zu einem anderen Anbieter können erhebliche Vorteile bieten. Hier sind einige Gründe, warum das Vergleichen und Wechseln lohnenswert ist:

  1. Bessere Konditionen: Ein Neukunde-Angebot ist oft viel attraktiver als das, was Bestandskunden erhalten. Durch den Wechsel zu einem anderen Anbieter können Kunden von besseren Zinsen, niedrigeren Gebühren und verbesserten Leistungen profitieren.
  2. Verhandlungsmacht: Wenn Kunden Angebote von anderen Anbietern vorlegen können, haben sie oft eine stärkere Verhandlungsposition, um bessere Konditionen von ihrem aktuellen Anbieter zu fordern.
  3. Vielfalt der Produkte: Andere Anbieter können Produkte und Dienstleistungen anbieten, die besser zu den individuellen Bedürfnissen passen. Ein Wechsel ermöglicht es Kunden, sich flexibel anzupassen.
  4. Prämien und Boni: Viele Anbieter locken Neukunden mit besonderen Prämien und Boni, die Bestandskunden oft verwehrt bleiben.

Bestandskunden bei Volksbanken und die Zinssituation

Ein besonders aktuelles und bezeichnendes Beispiel für die Benachteiligung von Bestandskunden in der Finanzbranche betrifft viele Volksbanken und ihre Vorgehensweise in der gegenwärtigen Niedrigzinsphase. Während die allgemeine Zinssituation bereits niedrig ist, haben einige dieser Banken ihre Strategie verändert – jedoch nicht zum Vorteil ihrer langjährigen Kunden.

Statt ihren treuen Kunden angemessene Zinssätze auf Tagesgeldkonten oder Sparbüchern anzubieten, scheinen einige Volksbanken die Situation auszunutzen, indem sie nur minimalste Zinsen gewähren.

Abzocke bei Bestandskunden bei den Banken

Diese Praktiken verdeutlichen die Problematik, der viele Bestandskunden gegenüberstehen. Oftmals aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit halten sie an ihrer Bank fest und bemerken möglicherweise nicht, wie stark sie finanziell benachteiligt werden. Währenddessen werden Neukunden mit verlockenden Angeboten und attraktiven Zinsen angelockt, was den ohnehin bestehenden Unterschied zwischen den beiden Kundengruppen weiter verschärft.

Die Niedrigzinsphase, die in den letzten Jahren vorherrschte, mag für Banken eine Herausforderung darstellen. Dennoch ist es bedauerlich, dass einige Banken diese Situation als Vorwand nutzen, um ihren eigenen Gewinn auf Kosten ihrer Bestandskunden zu maximieren. Dies verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig es ist, als Kunde wachsam zu sein und die eigenen finanziellen Angelegenheiten aktiv zu managen.

Fazit: Bequemlichkeit überdenken und handeln

Die Finanzwelt ist ein Bereich, in dem Bequemlichkeit oft einen hohen Preis hat. Bestandskunden werden nicht selten mit unattraktiven Preisen und Angeboten abgestraft, während Neukunden mit verlockenden Konditionen gelockt werden. Doch anstatt sich dieser Benachteiligung hinzugeben, sollten Kunden die Macht des Vergleichs und des Wechsels nutzen.

Es ist an der Zeit, die Bequemlichkeit zu überdenken und aktiv zu handeln. Wer sich regelmäßig nach besseren Angeboten umsieht, kann sich bessere Konditionen sichern, seine Verhandlungsmacht stärken und von einer größeren Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen profitieren. Die Niedrigzinsphase und die Praktiken einiger Banken sollten als Warnung dienen, dass es sich lohnt, die eigene Finanzsituation kritisch zu betrachten und die eigene Bequemlichkeit zu überwinden.

Letztendlich liegt es in der Hand jedes Einzelnen, ob er die Strafe der Bequemlichkeit hinnehmen möchte oder ob er die Initiative ergreift, um bessere finanzielle Ergebnisse zu erzielen. Die Wahl liegt bei Ihnen.