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Geld anlegen oder investieren?

Nachdem wir mit den Artikeln
– Gewinn oder Verlust? – Haushaltsbuch führen
– Der eigene Sparplan – Wie viel Geld lege ich zur Seite?
Nun unsere monatlichen Einnahmen und Ausgaben ermittelt haben, möchte ich in diesem Artikel ein paar Beispiele zum Thema Geld anlegen und der monatlichen Sparrate geben.

Wo hin mit dem Geld?

Geld Anlegen auf dem sparbuch

Was früher noch bei jedem Sparer zu finden war, ist heute kaum noch am Markt vorhanden.
Die Rede ist vom klassischem Sparbuch. Ich kann mich noch gut an mein erstes Sparbuch im Kindesalter erinnern. So oft es möglich war, wurde hier Geld für später eingezahlt.
Zu dieser Zeit gab es im Schnitt noch ca. 2,5 % Zinsen auf das Sparbuch.
Das waren noch Zeiten.

Heute sieht das jedoch ganz anders aus. Das Sparbuch ist unflexibel und wirft kaum Zinsen ab.

Dennoch möchte man sein Geld nicht unbedingt in riskante Anlagen investieren, bei denen man im schlimmsten Fall am Ende leer ausgeht.
Bevor wir aber aktiv Geld anlegen, sollten wir im ersten Schritt prüfen, ob wir noch offene Ausstände, wie z.B. einen offenen Kredit haben.

Dieser sollten vor dem Investieren in langfristige Anlageformen erst einmal getilgt werden.

Das Tagesgeldkonto – Geld anlegen

Eine sehr sichere und flexible Anlage ist heute das Tagesgeldkonto. Die Beantragung eines solchen Kontos ist recht einfach. Man sucht sich einen Anbieter aus, registriert sich dort und füllt dessen Antragsformular aus.

Danach bekommt man eine E-Mail mit ein paar Postident Dokumenten, mit denen man sich bei seiner lokalen Postfiliale mittels Personalausweis legitimieren muss. Nach wenigen Tagen ist das Konto dann eröffnet.

Geld anlegen

Bei der Auswahl des Tagesgeldkontos gibt es aber auch einiges zu beachten.
Zum ersten solltet Ihr prüfen, wie hoch die Einlagensicherung ist. Sprich die Höhe der Summe, mit der euer Kapital im Falle eines Bankrotts der Bank abgesichert ist.

Die meisten Banken haben eine Einlagensicherung von bis zu 100.000 EUR. Mehr Geld solltet Ihr dort also nicht anlegen.

Als Nächstes solltet Ihr prüfen, wie lange die garantierte Zinslaufzeit ist.
Manche Banken haben hier so ihre Tricks. Da gibt es z.B. einen bestimmten Zinssatz nur für die ersten 3 Monate und dann sinkt dieser. Auch Kontoführungsgebühren sollten überprüft werden. Ein Großteil der Tagesgeldkonten verlangt keine Gebühr, dennoch sollte man dies vor ab überprüfen.

Zum Abschluss prüft man noch die Zinsgutschriften als auch die möglichen Ein- und Auszahlungstermine.

Es gibt Banken, bei denen nur zu bestimmten Tagen im Monat eine Ein- oder Auszahlung getätigt werden kann.
Das bringt uns für unser Notfall-Tagesgeldkonto recht wenig, wenn wir kurzfristig auf einen Teil der angelegten Summe zurückgreifen müssen. Auch die Zahlung der Zinsen ist von Bank zu Bank unterschiedlich.

Es gibt monatliche, quartalsweise oder jährliche Zinsgutschriften. Am effektivsten ist für uns die monatliche Zinsgutschrift, aufgrund des Zinseszins-Effekts.

Ich persönlich habe früher oft Tagesgeld-hopping betrieben. Sprich ich habe alle paar Monate geprüft, bei welcher Bank ich aktuell mehr Zinsen bekomme und habe dort ein neues Konto zum Geld anlegen eröffnet.

Als Sicherheit sollte man übrigens ca. 3-6 Monatsgehälter auf dem Notfallkonto liegen haben, bevor man in riskantere Anlagen investiert.

Geld muss Arbeiten – Geld Investieren

Dass man mit Tagesgeldkonten bei der aktuellen Zinspolitik nicht glücklich wird, wurde mir auch klar.

Die 1 % sind zwar besser als nichts(auf meinem Girokonto gibst aktuell nur 0,02%), aber dennoch werden diese Zinsen von der Inflation sofort wieder geschluckt.

Für 2017 wird eine Inflation von 1,7 % erwartet. Wir zahlen also bei unserem Tagesgeldkonto noch darauf.

Heute, 2022 sind wir bei Inflationsraten nahe der 10 % Marke.

Was tun? Staatsanleihen? Gold? Spielcasino?
Da ich bei der Consorsbank mit einem Klick auch ein kostenloses Depot eröffnen konnte, informierte ich mich über mögliche Anlagen am Aktienmarkt.

Ich muss hierzu allerdings sagen, dass ich bereits Ende der 90er schon mal an der Börse investiert hatte. Hier hatte ich unsachgemäße Beratung der lokalen „R. Iron Bank“.

Die Empfehlung hier war ein UniInvest Fond im Bereich der „neuen Märkte“. Unwissentlich natürlich im jugendlichen Leichtsinn das ganze abgeschlossen, nie wieder etwas vom Berater gehört und beim großen 9/11 Crash war das Geld weg. Seither vertraue ich keinem Bänker mehr.

Nun aber zurück zum Thema. Ich habe mir bei der Consorsbank ein kostenloses Wertpapierdepot eröffnet. Einzelaktien wollte ich nicht kaufen, da ich nicht täglich den Börsenverlauf überprüfe und ich dazu auch keine Zeit habe. Ich hatte mich eher für die ETF Fonds interessiert. Da die Consorsbank hierbei auch noch einen kostenlosen Sparplan auf Comstage ETFs angeboten hat, habe ich hier einfach mal mitgemacht.

Die Comstage ETFs wurden nach einiger Zeit allerdings aus dem kostenfreien Angebot entnommen, sodass ich hier zu den X-Tracker ETFs gewechselt bin.

Zuvor hatte ich mich natürlich über das Thema ETFs im Internet genauer informiert. Hierzu möchte ich in diesem Artikel nicht weiter eingehen. Es gibt im Netz genug Informationen zu ETFs.

ETF Sparplan

In meinem Portfolio habe ich aktuell den XTrackers MSCI World und den XTrackers MSCI Emergin Markets. Dieses Depot wird monatlich zu je 70:30 mit dem Sparplan aufgestockt.

Begonnen habe ich den Sparplan mit den Comstage MSCI World und dem Comstage MSCI Emergin Markets ETFs.

Das Depot habe ich seit ca. Oktober 2016 und aktuell läuft das ganze schon gut im Plus.

Jedoch muss man hier beachten, dass es auch gerne mal für längere Zeit in die andere Richtung gehen kann. Daher lege ich im Depot nur Geld an, auf das ich für längere Zeit auch mal verzichten kann. Einfach gesagt, Geld anlegen bzw. investieren für später.

Ob für euch ein ETF Sparplan infrage kommt oder ob Ihr lieber Gold oder Rohstoffe kaufen wollt, müsst Ihr selbst entscheiden. Informiert euch auf alle Fälle vor ab genauer über das Thema.
Dennoch sei gesagt, wer früher anfängt zu investieren, hat am Ende mehr davon.

Es gibt auch die Möglichkeit sich ein Musterdepot zu erstellen um ohne reales Geld etwas am Börsenmarkt zu „spielen“.

Fazit.

Ich möchte hier nochmal kurz klarstellen, dass die hier vorgestellten Methoden nur persönliche Erfahrungen sind. Eine direkte Empfehlung für ein bestimmtes Depot Portfolio möchte und kann ich hier nicht geben. Jeder muss sich im Klaren sein, wo er sein Geld anlegt und welche Anlageform welche Risiken mit sich bringt. Ich weiß nicht, ob meine ETFs vielleicht im Sommer schon alle im Minus sind. Niemand weiß das. Vielleicht wäre es auch besser, all sein Geld zu nehmen und beim Roulette auf Rot zu setzten.

Anbei aber nochmal die kurze Zusammenfassung

  • Im ersten Schritt sollten wir erst einmal alle offene Schulden und Kredite tilgen, bevor wir unser Geld anlegen.
  • Haben wir dies erledigt, wird nun ein flexibles Tagesgeldkonto eröffnet. Hierbei bitte auf die Zinskonditionen, Einlagensicherung, so wie Ein- und Auszahlungstage achten. Das Geld und die Zinsen sind uns hier sicher.
  • Danach auf diesem Tagesgeldkonto mindesten 3 – 6 Monatsgehälter ansparen. Dieses Geld ist für den Notfall gedacht.
  • Haben wir genug auf dem Notfallkonto angespart, können wir jetzt die monatliche Sparrate zum Investieren(z.B. an der Börse) auf eine längere Zeit (10-15 Jahre oder mehr) verwenden.

Wie sieht euer Sparplan so aus?

Habt Ihr ein Depot? Aktien, ETFs, Rohstoffe oder ganz was anderes?
Über die Kommentare freue ich mich wie immer.

Wohin mit dem Geld? Lieber auf ein Konto anlegen oder doch lieber investieren und höhere Gewinne erzielen?

6 Kommentare

  1. freaky finance

    Moin,
    bei der PSD Bank Oberpfalz gibt es auch 1% auf dem Tagesgeldkonto aber nur für die ersten 10.000€. Tagesgeld ist ja eigentlich eh nur für den Notgroschen.
    Ansonsten habe ich auch Aktien, ETFs, Immobilien, P2P-Kredite und Edelmetalle. Ich bin ein Freund von breiter Streuung!
    Beste Grüße
    Vincent

    • Steven

      Hallo Vincent,

      ja den Notgroschen baue ich mir aktuell wieder neu auf(3-4 Monatsgehälter).
      Über die Jahre gab es dann doch die ein oder andere Investition die nötig war und somit schrumpfte das Vermögen etwas.
      Immobilien finde ich interessant, aber wenn ich da investiere, dann vermutlich erstmal in die eigene Immobilie 🙂

      Viele Grüße
      Steven

  2. Thomas

    Leider gibt es viele Menschen, die überhaupt keinen Sparplan haben oder auch nicht wissen, wie sie das ganze genau anfangen sollen. Da ist solch ein Artikel wie hier vielleicht für den ein oder anderen eine große Hilfe.

    • Steven

      Hallo Thomas,

      ja das ist leider so. Viele haben scheinbar auch Angst oder Ihnen ist es zu viel Aufwand ihre Finanzen ordentlich zu planen und zu investieren.
      Dabei finde ich, gerade heutzutage hat man wesentlich mehr Möglichkeiten als noch vor 15 Jahren.

  3. Daniel S

    Sehr interessanter Artikel. Ich selbst finde ein Depot immer richtig. Es sollte zu jedem privaten Portfolio dazugehören.
    Aktuell ist das Crowdinvesting aus meiner Sicht jedoch noch viel interessanter bei einer breiten Streuung.
    Habe mich hierzu bereits durch diverse Bücher bei Amazon gelesen. Hier bekommt man ebenfalls sehr gute Einblicke.

  4. Martina Unold

    Bitte nicht den Satz“ Geld muss arbeiten “ weiterhin verbreiten.
    Für Rendite arbeiten Menschen, die oft ausgebeutet werden.
    Unsere bekannten Herausforderungen basieren genau darauf.

    Das ist aus unserem Bewusstsein verschwunden,zurückstecken wollen
    wir nicht. Und was heißt denn „genug zum Leben ?“…5x pro Jahr Kurztrip mit dem Flugzeug ?? 43 Paar Schuhe ? Mit einer teuren Uhr hast Du trotzdem nicht mehr Zeit.
    Natürlich lebe ich auch gern sorgenfrei und möglichst ohne Geldsorgen.

    Denkt mal über faire Investitionen nach, zum Beispiel die der Umweltbank. Wäre doch sicher nicht wirklich dramatisch, auf ein paar Euro zu verzichten.

    Mir gehts damit viel besser und hab trotzdem gut vorgesorgt.

    Martina

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